Deutsche Magyar

In Kindstücher gewobene Geschichten – Ausstellung und Vortrag

2024. február 22.

Mittwoch, 06. 03. 2024. um 18. 00 Uhr.

Das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek lädt anlässlich des internationalen Frauentages zu der Eröffnung einer besonderen Ausstellung, verbunden mit einem Vortrag und einem Rundtischgespräch ein.

Die Ausstellung In Kindstücher gewobene Geschichten präsentiert Kindertrage-Textilien (Kindstuch und Šarenica) aus dem Komitat Branau, die zur Aussteuer ungarndeutscher und schokatzischer Bauern gehörten. Ein Ausstellungsvideo führt uns in den Forschungsprozess von Anna Szepesi ein, die zur Thematik eine Dissertation verfasst hat. Die Kulturanthropologin beleuchtet die Bedeutung der Wollgewebe als Gebrauchsgegenstand zum Einhüllen und Tragen von Kleinkindern, sowie als rituelle Objekte innerhalb einer bestimmten Kultur.

Die Kindertragetücher, die alltägliche und festliche Funktionen erfüllten, boten dem Kind einen Schutzraum und waren für die Frau Zeichen ihrer Identität und Gruppenzugehörigkeit. Neben der praktischen Funktion spielte das Kindstuch eine wesentliche Rolle bei einer Aussegnungszeremonie, die dazu diente, die Frau nach dem Wochenbett sozusagen zu reinigen, sodass sie wieder am Leben innerhalb der Gemeinschaft teilhaben durfte. Die Ausstellung beleuchtet die verschiedenen Aspekte, Rollen und Erscheinungsformen dieser einmaligen Textilien der ungarndeutschen Kultur.

Die an der Fakultät für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen mit einer Dissertation abgeschlossenen Forschungsergebnisse von Anna Szepesi wurden auch als Buch veröffentlicht.

Nach der Einführung der Kuratorin, Anna Szepesi, wird ein Rundtischgespräch mit ihr und Annamária Molnár über die Frauenschicksale vor und nach dem Zweiten Weltkrieg stattfinden.

Annamária Molnár promovierte 2018 an der Andrássy Universität Budapest mit der sozialgeschichtlichen Untersuchung “Emanzipationsprozesse ungarndeutscher Frauen vor und nach 1945”, die anhand der Erzählungen der Frauen erstellt wurde.

WICHTIG! Teilnahme ist kostenlos, aber wegen der begrenzten Zahl der Sitzplätze nur nach vorheriger Anmeldung spätestens bis zum 4. März um 9 Uhr unter: info@zentrum.hu
(Registration erfolgt nach Reihenfolge. Es genügt nicht, auf Facebook auf den Teilnahmeknopf zu klicken.)

Facebook-Event der Veranstaltung >>>

Die Ausstellung im Otto-Heinek-Saal des Hauses der Ungarndeutschen (Budapest VI., Lendvay u. 22) wird dann bis zum 13. Mai zu besichtigen sein. Vorherige Terminabsprache erwünscht: info@zentrum.hu.

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Organisator:
Ungarndeutsches Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek

Förderer der Veranstaltung:
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Ministerpräsidentenamt über den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter (NKUL-KP-1-2024/3-000590)